Zum Transgender Day of Visibility:

Der Kampf um Transrechte ist Teil der kommunistisch-feministischen Bewegung und er ist international!

International sind Transpersonen massiv von Gewalt, Ausgrenzung und Verfolgung bedroht. Um den brutalen politischen Kampf gegen Transmenschen zu erkennen, reicht ein Blick in die Europäische Union: In Ungarn hat die faschistoide Regierung von Viktor Orban erst im letzten Jahr ein Gesetz erlassen, dass das in der Geburtsurkunde festgehaltene Geschlecht (für das nur zwei Optionen zugelassen sind) auf Lebenszeit unabänderbar ist und damit jegliche staatliche Legitimierung von Transmenschen verunmöglicht. Doch auch die Situation in den liberalen westlichen Staaten ist, was die Lebensrealität von Transpersonen angeht, keinesfalls so bedeutend besser, wie diese es  darzustellen versuchen. Die liberalen Lippenbekenntnisse für LGBTQ-Rechte stehen auch hier im Kontrast zum tatsächlich erfahrenen Alltag. Die Liste der Zumutungen ist lang: Soziale Ächtung, Benachteiligung bei der Wohnungs- und Jobsuche, Mobbing in Schule, Uni oder am Arbeitsplatz bis hin zu ganz gezielten verbalen und körperlichen Attacken und Mord sind noch immer für viele transgeschlechtliche Menschen Lebensrealität. Auch der Kampf von transgeschlechtlichen Menschen für eine Hormontheraphie und/oder eine operative Geschlechtsangleichung ist einer, der ohne massiven Aufwand von Zeit, Durchsetzungskraft und vor allem auch Geld nicht auskommt. Transgeschlechtliche Menschen sind also auch in der deutschen Gesellschaft weiterhin extrem benachteilig. Dies äußert sich auch konkret durch eine stark erhöhte Gefahr, an Depressionen zu erkranken und ein 5,87-mal höheres Suizidrisiko.
Der Kampf für Transrechte ist ein Kampf gegen Patriarchat und Kapitalismus!
Diese transfeindlichen Zustände belegen, dass zwei grassierende ideologische Verblendungszusammenhänge einer wirklichen Befreiung entgegenstehen: Zum einen versuchen staatsgläubige Liberale  die Strukturen der Gesellschaft mittels rechtlicher Änderungen umzukrempeln. Die können zwar transgeschlechtlichen Menschen gewisse wichtige Hilftestellungen gewährleisten, bekämpfen aber nicht nachhaltig die transfeindlichen Verhältnisse. Der Kampf darf deshalb nicht nur auf legalistische Weise erfolgen, sondern muss alle sozialen, kulturellen und ökonomischen Zusammenhänge der Gesellschaft betreffen.
Zum anderen zeigen diese für transgeschlechtliche Menschen zu realen Probleme, dass die Lösung nicht bloß in Diskurs, Sprachpolitik und Dekonstruktion kultureller Vorstellungen von Geschlecht liegen kann. Geschlecht setzt sich aus einem komplexen Verhältnis aus biologischen, kulturellen und sozio-ökonomischen Faktoren zusammen. Die Herausfoderungen für eine wirklich emanzipatorische Bewegung ist, immer den Gesamtzusammenhang zu begreifen. Das bedeutet, dass sich die Kritik und politische Praxis sowohl auf das sich aus dem Geschlecht ableitende Patriarchat wie auch den Kapitalismus als dessen ökonomische Grundstruktur beziehen muss. Nur so kann eine Welt verwirklicht werden, in welcher wir alle ohne Angst verschieden sein können.
Solidarität mit allen unterdrückten und verfolgten transgeschlechtlichen Menschen!
Für den Kampf gegen diese tranfeindlichen Verhältnisse! Gegen Patriarchat und Kapital!
Zuletzt möchten wir hier noch einen Beitrag empfehlen, welcher sich mit den Debatten innerhalb der feministischen Bewegung rund um Transfeindlichkeit auseiandersetzt. Hierbei wird sowohl die Struktur transfeindlicher Argumente aufgezeigt, als auch die Gegenreaktion eines aggressiv-queerfeministischen Transaktivismus.