Kundgebung: Solidarität mit Israel! Hamas-Terror stoppen – Antisemitismus bekämpfen!

Am 17.5.2021 versammelten sich rund 70 Antifaschist_innen in der Innenstadt von Saarbrücken, um ein deutliches Zeichen gegen die grassierende antisemitische Barbarei zu setzen.
Hier dokumentieren wir unseren Redebeitrag.
Wir bedanken uns bei den Genoss_innen aus den Gruppen Antifa Saar/Projekt AK, Linksjugend [’solid] Saar, CriThink! e.V., FemUp!, DIG Saar, Grüne Jugend Saar und Omas gegen Rechts für die gelungene Kundgebung.

Liebe Freund_innen, liebe Genoss_innen,

man stelle sich vor, irgendein Land, irgendeine Regierung, irgendeine Terrororganisation würde aufgrund eines Konflikts um das Wohneigentum von rund 300 Menschen einen Staat mit über 2000 Raketen beschießen und gleichzeitig noch ein Rückkehrrecht für gleich 5 Millionen Menschen einfordern. Es wäre völlig eindeutig, hinter wen sich sich die Weltgemeinschaft stellen würde. Nicht so, wenn dieser Staat, dieser besondere Staat, ein jüdischer ist, und sein Gegner aus islamfaschistischen Terrorbanden besteht. 

Dann heißt es: Die Palästinenser_innen würden unterdrückt, die könnten ja nicht anders, Israels Selbstverteidigung sei völlig überzogen, Netanjahu wolle doch bloß seine Macht durch einen Krieg sichern, Israel drehe an der Gewaltspirale oder es werden „beide Seiten“ aufgefordert nun doch mal ganz konstruktiv Frieden zu schließen. Dabei geht Israel auch in diesem Konflikt bisher mit äußerster Bedachtheit vor. Der Iron Dome fängt zumindest die meisten Raketen der Hamas ab. In den deutschen Erklärbärsendungen zum Nahostkonflikt heißt es zu diesem Schutz der Zivilbevölkerung dann, die Israelis hätten sich ja an Krieg gewöhnt. Als ob der ständige Raketenterror nichts mit den Menschen anrichten würde. Gleichzeitig versucht die IDF gezielt die Terrorstrukturen der Hamas zu attackieren. Daraus werden dann die „brutalen Vergeltungsschläge“ Israels gemacht, als ob es nicht legitim sei, Raketenbasen einer gegnerischen Armee anzugreifen, als ob irgendein Staat auf der Welt nicht so oder noch viel härter reagieren würde. Zum einen wird Israel das Recht, sich zu wehren abgesprochen, zum anderen wird Israel in antisemitischer Manier eine besonders heimtückische Rachsucht angedichtet.

Denn wenn es um Israel geht, gelten nun mal andere Standards. Jüdische Menschen, die keine Opfer sein wollen, die sich wehren, die sich ihr Recht zu existieren und sich zu verteidigen mit Waffengewalt einfordern, wenn sie angegriffen werden, passen bis heute nicht in die Narrative der Antisemiten, egal ob das Araber oder Deutsche sind. Dabei steht fest: Israel ist seit seiner Gründung dem eliminatorischen Antisemitismus seiner Nachbarn ausgesetzt und würde nicht mehr existieren, hätte es auf die ach so gut gemeinten pazifistischen Ratschläge von deutschen Friedensfreunden gehört.

Nun wieder ein Gazakrieg. Alle Jahre wieder. Im August 2014 hatte zuletzt die Operation Prodective Edge mit einer unbefristeten Waffenruhe geendet. Im damaligen Gazakonflikt hatte die Hamas ihre Arsenale weitgehend leer geschossen und Israel hatte damals schon durch gezielte Angriffe die Terrorstrukturen in Gaza zerschlagen. Nichteinmal sieben Jahre später hat die Hamas wieder tausende Raketen, sie hat wieder ihre Waffendepots, ihre paramilitärischen Anlagen, ihre Abschussrampen, ihre Terrortunnel. Man weiß also, was in Gaza seit 2014 mit internationalen Hilfsgeldern passiert ist. Die Frage, woher die finanzielle und militärische Ausrüstung der islamistischen Rackets kommt, wird dabei in der europäischen Öffentlichkeit bezeichnenderweise nur sehr selten gestellt.

Die Hamas ist wieder bereit, die Zivilbevölkerung für ihren antisemitischen Wahnsinn, egal auf welcher Seite, zu opfern. Sie nehmen dabei auch in Kauf, dass über 10% der eigenen Raketen im Gazastreifen verfrüht explodieren.

Nein, wir sind alle keine zertifizierten Nahostexpert_innen, aber wer ernsthaft Israel auffordert, mit der Hamas Frieden zu schließen, einer Organisation, die sich der Vernichtung Israels verschrieben hat und dafür bei jeder Gelegenheit über Leichen geht, ist entweder völlig naiv oder will selbst, dass Israel von der Landkarte verschwindet. 

Der erste Schritt in Richtung Frieden in Nahost wäre die Entmachtung und vollständige Zerschlagung der Hamas. 

Und das wäre eine gemeinsame Angelegenheit der Israelis und der Palästinenser_innen, denn beide haben ein objektives Interesse, diese antisemitische Terrororganisation und ihr Regime auf den Müllhaufen der Geschichte zu befördern. Israel hat zumindest ein der Hamas überlegenes Militär, mit dem es sich wehren kann, die palästinensische Bevölkerung Gazas ist der Hamas praktisch schutzlos ausgesetzt. Wir wollen nicht die Bevölkerung von Gaza pauschal zu Opfern erklären, viele unterstützen mit glühendem Eifer die Hamas, viele sind Antisemiten. Gleichzeitig eignet sich die Hamas die Kontrolle über alle ökonomischen Ressourcen in Gaza an, sie kontrolliert, wer Wasser und wer Nahrung bekommt, sie hängt Journalisten als „zionistische Spione“ öffentlich auf, sie halten Vergewaltigungen von Frauen straffrei, sie richten homosexuelle Palästinenser hin. Eine Befreiung von der Hamas kann deshalb nur das Interesse aller sein, außer ihrer selbst. Jede Forderung nach Appeasement und jede Bagatellisierung der islamistischen Terrorbande und jeder Appell an “beide Seiten” ist als der Antisemitismus zu benennen, der er ist.

Wenn es um Israel geht, dann sind immer alle Ereignisse auch von internationaler Bedeutung. Der aktuelle Konflikt ist auch schnell in Deutschland angekommen: In der vergangenen Woche gab es immer wieder antisemitische Anti-Israel-Demos, auch hier in Saarbrücken. Es werden Synagogen angegriffen, wie jüngst in Form eines Steinhagels auf die Synagoge in Münster. Auch in Saarbrücken glich der Synagogenvorplatz am vergangenen Dienstag einer Sperrzone, dicht bewacht von zahlreichen Polizisten. Jüdisches Leben, jüdischer Alltag ist auch außerhalb solcher Vorgänge ohne Einschränkungen in der BRD bis heute nicht möglich. Nun steigt die Bedrohung abermals. Darum gilt es auch für uns wachsam zu sein und jeder Regung der Antisemiten im Saarland unsere höchste Aufmerksamkeit zu schenken.

United we fight!

Antifaschismus bedeutet Solidarität mit Israel!

Gegen Hamas und ihre Apologet_innen! 

Gegen jede Form des islamischen Dschihad!

Gegen jeden Antisemitismus!

Wider die antisemitische Internationale!