Sozialismus ist Zukunft! Solidarität mit den Werktätigen im Saarland! Nicht mit dem Kapital!

Nachdem vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass nicht nur Halberg-Guss nun doch Pleite ist sondern auch „ZF“ über 2000 Stellen abbauen will und Ford schwächelt, wurde nun verkündet, dass in der saarländischen Stahlindustrie in den nächsten Jahren ebenfalls 1500 Stellen abgebaut und über 1000 Stellen ausgegliedert werden sollen. Auch wenn die Ankündigung vom Stellenabbau in der Stahlindustrie keineswegs vom Himmel fällt, da die saarländische Schwerindustrie bereits seit Jahrzehnten eine krisenhafte Entwicklung vollzieht, ist diese Meldung für die Stahlkocher_innen und ihre Angehörigen ein harter Schlag. Ebenso für die Beschäftigten bei ZF, Halberg-Guss und Ford. Tausende Beschäftigte und ihre Familien stehen nun in einer existenzbedrohenden Situation.

Es gibt keine Sicherheit von Arbeitsplätzen im Kapitalismus!

Im Saarland droht nun also das, wogegen Gewerkschaften, Politik und andere Standortpatrioten seit Jahren in sozialpartnerschaftlicher Gemeinschaft ihre Sonntagsgebete richten, die massenhafte Arbeitsplatzverlagerung- oder vernichtung am Industriestandort.
In einer Gesellschaft, in der nach dem größtmöglichen Profit von konkurrierendem Kapital produziert wird und nicht nach gesellschaftlichem Bedarf, in der das Kapital die Nützlichkeit oder Überflüssigkeit von Menschen diktieren kann, in welcher der von Lohnarbeit abhängige Mensch, die überflüssigste Variable für die Kalkulationen des Unternehmens ist, eben nur variables Kapital, dass es zu kürzen gilt, sind solche Zustände leider Normalität. Und wenn dies gerade nicht vor der eigenen Haustür abläuft, dann jeden Tag irgendwo anders. Jeden Tag zerstört der Kapitalismus menschliche Existenzen.

Das Kapital spaltet!

Das Ausspielen der Lohnabhängigen in Standorte, Beschäftigungsgruppen, Werk-, Zeit- und Leiharbeiter usw. ist in dieser Phase des Kapitalismus sowohl Notwendigkeit für die Profitmaximierung, als auch beliebteste Taktik gegen potentiellen Widerstand. Des weiteren behaupten die Betriebsleitungen nun, die Belegschaft und der Betriebsrat müssten den Eigentümern entgegenkommen und beim Sparen helfen, damit wenigstens die restlichen Arbeitsplätze erhalten werden könnten.
Auch der bei den Betriebsleitungen beliebte, sogenannte “Sozialplan” ist ganz klar abzulehnen:
Dieses Instrument lässt schließlich die Maßnahmen des Kapitals noch als „sozial verträglich“ erscheinen, obwohl sie die Entscheidung treffen, tausende Existenzen zu gefährden. Nur die am meisten Protest auslösenden direkten Kündigungen auszusetzen darf nicht die Lösung sein! Denn daran anknüpfende Maßnahmen, wie die ausgesetzte Verlängerung von Zeitarbeitsverträgen, stellen ebenso eine Kündigung dar. Auch hat der Sozialplan für die Betriebsleitungen den Vorteil, dass er ältere und über die Jahre von der Arbeit krank gewordene Mitarbeiter_innen, die in ihren Augen nicht mehr produktiv genug sind, mit voller Härte aussortieren kann. Dadurch gehen diesen Mitarbeitenden oft zusätzlich Rentenansprüche verloren. Die massive Reduzierung der Belegschaft wird weiterhin dazu genutzt werden, um die verbleibende Belegschaft weiterem Druck und einer Mehrausbeutung auszusetzen. Dies stellt eine Zerschlagung des Industrieproletariats auf Raten dar. Es muss Schluss sein mit der „sozial verträglichen“ Abwicklung und ihren Propagandisten!
Es gibt keine gemeinsamen Interessen mit dem Kapital und seinen Vertreter_innen in der Politik! Die Gewerkschaftsbonzen haben jahrelang denen lächelnd die Hände geschüttelt, die jetzt die Existenz der Arbeiter_innen mit Füßen treten und sogar zugelassen, dass die saarländische Landesregierung gern gesehener Gast auf ihren Demonstrationen ist. Das was die Politiker_innen und Gewerkschaftsbonzen mit dem Kampf um den „Standort“ meinen, ist nicht der Kampf um eine sichere Existenz der Beschäftigten! Er hilft nur dem Kapital bei seine Tricks. Er hilft, uns gegeneinander auszuspielen!
In dieser Situation ist es elementar, dass alle Betroffenen sich zusammenschließen, um gemeinsam ihre Interessen einzufordern. Die Lohnabhängigen, egal ob bei ZF, Halberg Guss oder in der Stahlindustrie müssen jetzt zusammenstehen von A wie Azubi bis Z wie Zeitarbeiter. Nur so ist es zu verhindern, von den Betriebsleitungen gegeneinander ausgespielt zu werden!

Die Flucht in den Nationalismus ist keine Lösung!

Die nationalistischen Stimmen, die jetzt ertönen, sind sicher nicht Teil der Lösung sondern Teil des Problems! Der AfD und allen anderen rechten Kräften geht es nicht um euren Arbeitsplatz, ihnen geht es darum, jetzt Stimmung gegen Migrant_innen zu machen, die „den Deutschen“ wahlweise die Arbeit wegnehmen oder angeblich Geld vom Staat bekommen, welches man lieber für „Deutsche“ auszugeben hätte. Diese Hetze geschieht unter anderem unter dem Vorwand, Arbeiter_innen bei ihren Belangen zu unterstützen. Das gegrölte „Grenzen dicht!“ ist ihre Lösung für alles. Die AfD steht dabei programmatisch in Wirklichkeit für Sozialabbau, Schwächung der Arbeitnehmerrechte und will, wenn sie soziale Maßnahmen fordert, diese nur einem völkisch definierten Kollektiv zukommen lassen. Ihre Lösung ist nicht weniger oder gar kein Kapitalismus, sondern ein autoritärerer Kapitalismus, der noch mehr Menschen ausschließt und das Recht des Stärkeren zum Grundprinzip über alles erhebt. Man kann sich nur an den streikenden Opel-Mitarbeiter_innen in Thüringen ein Vorbild nehmen: AfDler und andere Nazis gehören von jeder Demo geworfen!


Als Klasse kämpfen vereint – Sozialismus ist Zukunft!

Wir wollen zur Solidarität mit allen Betroffenen aufrufen, denn eines ist klar: Die Arbeiter_innen, die jetzt entlassen werden sollen brauchen Unterstützung beim Kampf um ihre Existenz.Diesen Kampf müssen alle gemeinsam führen, als vereinte Arbeiter_innenklasse. Die Krise der saarländischen Industrie zeigt deutlich: Die Betriebe sollten nicht dem Kapital gehören, sondern jenen, die darin arbeiten! Die Produktion muss nach den gesellschaftlichen Bedürfnissen geplant sein. Eine lebenswerte Zukunft für alle wird nicht zu verwirklichen sein, wenn die krisenhaften Entwicklungen der kapitalistischen Gesellschaft weiterhin die Erde in eine Hölle verwandeln. Die Zukunft muss deshalb Sozialismus heißen!

In diesem Sinne:
Gegen die falsche und reaktionäre Betriebsgemeinschaft! Das jahrelange Kuscheln der Gewerschaftsbonzen mit Betriebsleitung und Politik für den „Standort“ hat nichts gebracht!
Zusammenhalten und Gemeinsam kämpfen für ein gutes Leben in Sicherheit für alle!