Der Tod ist ein Meister aus Deutschland – immer wieder, immer noch

Demobericht zum 03.10.2025

Am Freitag den 03.10.25 haben wir gegen die Einheitsfeierlichkeiten welche dieses Jahr in Saarbrücken stattgefunden haben  eine lautstarke Demo durch die Saarbrücker Innenstadt  mit organisiert. Die  Demo zu der sich circa 80 Personen eingefunden haben begann pünktlich an der Europagalerie.  Nachdem  sich die Demo formiert hatte wurde das Gedicht „Todesfuge“ von Paul Celan abgespielt, denn die Zeile „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“  war Namensgeber unserer Demonstration.

Kurz nachdem sich die Demonstration in Bewegung gesetzt hatte probierte ein Nazi am Hauptbahnhof die Demonstration zustören in dem er „Sieg Heil“ schrie und den Hitlergruß zeigte. Auf diese Provokation antwortete die Demo Lautstark mit Parolen. „Deutschland ist scheiße – ihr seid die Beweise“ und „Maja, Lina tut es wieder – brecht den Nazis alle Glieder“

Im  weiteren Verlauf der Demo kam es an vielen Stellen zur Einschränkung des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit. Die Bullen haben durch langes unbegründetes Festsetzen des Demozuges in der Viktoriastraße verhindert, dass wir wie geplant  die Zwischenkundgebung vor der Ludwigskirche erreichen konnten. Das Recht auf einen Protest in Hör- und Sichtweite gegen Merz, Steinmeier und Co, wurde somit an dem zentralen Punkt der Demonstration verwehrt. Die Zeit nutzen wir dennoch sinnvoll: Ein Grußwort von Genoss:innen aus Bremen wurde abgespielt.

Auch unterbrachen die Bullen bei unserer nächsten Zeichenkundgebung immer wieder die  Redebeiträge der 𝖠JS und von uns. Wer unsere Rede nochmal nachlesen will kann das hier tun.

Nachdem wir unsere Demonstration wie geplant am Max Ophüls Plaz beendet haben kam es durch die Bullen zu Repressionen und Einschüchterungsversuchen. Einige Personen wurden einer ED-Behandlung unterzogen. Auch eine erste Hilfe leistende Person musste die Behandlung einer Patientin auf Grund der einer ED-Maßnahme unterbrechen. Dies war der bewusste Versuch die Situation zu eskalieren. Wir liesen uns davon nicht provozieren und hielten die Reihen geschlossen. Durch das entschlossene solidarische Auftreten der zwischenzeitlich neu angemeldeten Spontandemonstration, die Anwesenheit unserer Anwältin und der Presse wurde die Polizei so stark unter Druck gesetzt, dass sie von ihren Repressionen absehen mussten. 

Die Spontandemo endete an der Commune wo es zur Stärkung passend zum Tag Kartoffelsuppe gab.

Trotz all dieser Widrigkeiten  haben wir gezeigt dass wir mit den deutschen Zuständen keinen Frieden schliessen werden und konnten an prominenten Stellen in der Innenstadt unsere Inhalte an Passant_innen richten und aufzeigen warum diese „Feierlichkeiten“ nationalistischen sind und die Kontinuität des Antisemitismus, Rassismus und Antifeminismus Deutschlands aufzeigen.

Wir sind zufrieden mit dem Tag und bedanken uns bei allen die mit uns am 03.10.25 gegen das saarländische Deutschlandfest auf der Straße waren. Besonders erfreut sind wir über die bundesweit angereisten Genoss*innen, mit denen wir uns gut vernetzt haben.